Milben bei Katzen – Was kann man dagegen tun?
Milben bei Katzen sind keine Seltenheit, insbesondere wenn es sich um Freiläufer handelt. Da sie die Katzen jedoch in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigen, sollte so schnell wie möglich gegen die kleinen Plagegeister vorgegangen werden. Wie man ihnen am besten Herr werden kann und auch eine wirkungsvolle Prophylaxe durchführt, erörtern wir Ihnen im Nachfolgenden eingehend.
Was genau sind Milben bei Katzen?
Sie gehören zu den Parasiten Einige Milben leben parasitär, andere hingegen nicht. Neben Flöhen, Zecken und Läusen sind sie die häufigsten Parasiten, von denen eine Katze befallen sein kann. Folgende Milben bei Katzen haben wir in unseren Breitengraden zu fürchten:
- Ohrmilbe
- (Herbst-) Grasmilbe
- Räudemilbe
- Raubmilbe
Sie alle leben parasitär.
Oft haben Katzen allgemein Haarprobleme. Daher entsteht der Juckreiz bei Katzen. Dafür können Milben oft ein Grund sein sein. Ist allerdings nicht zwingend.
Wie sehen Milben bei Katzen aus?
Sie bestehen aus einem ovalen Körper und verfügen über 4 kurze Beinpaare. Im vorderen Körperteil beherbergen sie ein scherenartiges Mundwerkzeug. Hierbei handelt es sich um die Kieferklauen. Da sie weniger als einen Millimeter Körpergröße aufweisen, sind sie mit bloßen Auge nicht zu erkennen.
Warum gibt es Milben bei Katzen?
Milben lieben das dichte Fell der Katzen. Daher ist es besonders schwierig, sie sofort zu entdecken. Doch leider handelt es sich bei ihnen um hochansteckende Parasiten. Sie sind ansteckend für Katzen, nicht aber für Menschen. Aufgrund der relativen Haarlosigkeit des Menschen sind sie kein bevorzugter Wirt. Das dichte, stets etwas feuchte Fell der Katze jedoch bietet optimale Lebensbedingungen.
Dort können sie sich während des gesamten Entwicklungszeitraumes aufhalten. Dieser Zyklus dauert nur wenige Wochen. Ist eine Katze von Milben befallen, vermehren sie sich direkt auf dem Wirtstier. Die Milbe durchbohrt die Haut zur Eiablage. Innerhalb weniger Tage schlüpfen bereits die Larven.
Einige Milbenarten hingegen saugen sich zur Vermehrung voll mit Flüssigkeit und lassen sich zur richtigen Zeit fallen, um sich außerhalb des Wirtes zu vermehren. Da eine Infektion mit Milben bei Katzen immer über den Körperkontakt zustande kommt, klettern die sich außerhalb des Wirtes vermehrenden Exemplare auf Grashalme, ähnlich wie die Zecken, und warten auf einen neuen Wirten, auf den sie aufspringen können.
Doch auch miteinander spielende Katzen können sich anstecken, wenn der Spielpartner bereits mit sich auf dem Wirt vermehrenden Milben befallen ist. Milben bei Katzen ernähren sich übrigens von den Körperflüssigkeiten des Tieres. Einige Milben bei Katzen bevorzugen diese Tiere als Wirt. Hierzu gehören die (Herbst-)Grasmilbe sowie die Ohrmilbe. Ohrmilben sind das ganze Jahr über aktiv. Grasmilben sind lediglich zwischen Juli und Oktober zu finden. In der übrigen Jahreszeit hat man Ruhe vor ihnen.
Welche Folgen haben Milben bei Katzen?
Im Gegensatz zu anderen Ekto-Parasiten haben Milben bei Katzen keine schwerwiegenden Folgen. Für das Tier sind sie ein lästiger Befall, der ihnen Unbehagen bereitet. Gibt man den Milben die Chance, sich auszubreiten, kann es zu großflächigen Wunden kommen. Durch den Befall entsteht nämlich ein Juckreiz, den die Katze mit Kratzen zu beseitigen versucht. Es ist also grundsätzlich wichtig, Milben bei Katzen zu behandeln.
Wie erkenne ich Milben bei Katzen?
Sehen kann man Milben bei Katzen aufgrund ihrer Größe nicht. Aber es gibt einige Symptome, die unverkennbar auf eine Milbe hinweisen.
- Hartnäckiger Juckreiz: Milben bei Katzen gehören zur Gattung der Spinnentiere. Das Herumkrabbeln der Milben bei Katzen verursacht Hautirritationen bzw. ein Kitzeln, aufgrund dessen sich die Tiere sehr häufig, manchmal auch mit „scharfen“ Krallen kratzen. Selbiges gilt für das Bohren in die Haut. Die Milben bei Katzen erzeugen hiermit ebenfalls einen Reiz auf der Haut, den es aus Sicht der Katze zu beheben gilt. Kot und Speichel der Milben bei Katzen können ebenfalls zu starken Reizen, auch mit starken Rötungen führen. Das Kratzen führt zu Rötungen, Schuppenbildung sowie Haarausfall an den betroffenen Stellen.
- Starkes Kopfschütteln: Besonders die Ohrmilbe führt zu starken und häufigem Kopfschütteln der Katze. Sie kratzt sich nahezu ständig. Es kommt zur Bildung eines leicht krümmeligen, braunen Sekrets, das in der Ohrmuschel produziert und im gesamten Ohr abgelagert wird. Sie sind ein Zeichen für eine Entzündung sowie vermehrter Produktion von Ohrenschmalz. Dieser wird zum Schutz des Ohres produziert.
Die Folgen von Milben bei Katzen?
Milben bei Katzen sind keine Krankheit. Dennoch können die Folgen immens werden, wenn nicht schnell eingegriffen wird. Kommt es nicht zur Behandlung, können sich die Hautläsionen ausbreiten und eine generalisierte Entzündung auslösen. Das Gesamtbefinden des Tieres kann in diesem Fall sehr stark beeinträchtigt sein.
- Stetes Kratzen führt zu Hautläsionen. Diese müssen zunächst gereinigt und medizinisch versorgt werden. Dies hat parallel zur Behandlung des Milbenbefalls zu erfolgen.
- Ist das Tier von Räudemilben befallen, werden sich die Hautirritationen vom Kopf über den Nacken im schlimmsten Fall den gesamten Rücken herunter ausbreiten.
- Der Befall von Ohrmilben ist auch unter dem Begriff Ohrräude bekannt. Dieser Befall spielt sich vollständig im Inneren des Ohres ab. Daher kommt es zum besagten Kopfschütteln, Kratzwunden am Außenohr, einen geröteten Innenohr sowie der Krustenbildung durch erhöhte Ohrschmalzproduktion.
- Die Entstehung eines sogenannten Blutohres ist möglich. Hierbei entsteht ein Hämatom im Ohr. Durch das Kopfschütteln geplatzte Blutgefäße führen zu dieser Entwicklung. Das Blut sammelt sich dann in der Ohrmuschel. Es kommt zu einer relativ starken Schwellung, durch die das Blutohr im Regelfall erkannt wird.
Wer sich hinsichtlich der Symptome nicht sicher ist, sollte mit dem Tier auf jeden Fall zum Tierarzt zur Bestätigung gehen. Milben bei Katzen können für viel Ärger sorgen. Der Tierarzt ist in der Lage mit geeigneten Mitteln die Wunden zu behandeln und die Milben bei Katzen zu bekämpfen.
Wie geht die Behandlung von Milben bei Katzen vor sich?
Milben bei Katzen bedürfen einer intensiven Behandlung. Auch wenn sich der Katzenbesitzer viel zutraut, sollte der Tierarzt auf jeden Fall zur Bestimmung der Milbenart hinzu gezogen werden. Denn die unterschiedlichen Milben bei Katzen benötigen andere Präparate zur Bekämpfung. Was also passiert beim Tierarztbesuch?
Zunächst kommt es zu einer gründlichen Reinigung der Wunden bzw. zur Entfernung des Ohrensekrets. Erst dann hat der Tierarzt die Möglichkeit, sich die betroffenen Stellen intensiv anzuschauen. Es wird eine Probe genommen und mit dem Mikroskop begutachtet, damit der Tierarzt ganz genau weiß, um welchen Parasit es sich letztlich handelt.
Für gewöhnlich werden zur Beseitigung der Milben Mittel eingesetzt, die äußerlich anzuwenden sind. Hierzu gehören Salben, Spot ons und Puder. Auch Shampoos können zum Einsatz kommen. Dies ist bei der Behandlung von Milben bei Katzen aber eher selten, da die meisten Katzen sich nicht gerne waschen / duschen lassen. Allerdings sollte sich der Katzenbesitzer im Klaren darüber sein, dass es sich nicht um eine einmalige Behandlung handelt. Befinden sich noch weitere Tiere in diesem Haushalt, sollten auch sie mit dem Präparat behandelt werden.
Zur Reinigung
Sind Milben bei Katzen festgestellt worden, ist es wichtig, dass auch die Schlafplätze des Tiere in die Parasitenbekämpfung einbezogen werden. Behandeln Sie diese Plätze mit einem Umgebungsspray oder -pulver. Im Anschluss kommt der Staubsauger zum Einsatz. Wenn es sich um Decken oder kleiner Kissen handelt, können diese auch bei 60°C oder wärmer in der Waschmaschine gewaschen werden. Auch dies beseitigt die Milben.
Es ist wichtig, dass die Katze nach der Behandlung regelmäßig mit dem Flohkamm durchgekämmt wird, um eine ungenügende Behandlung oder ein erneutes Auftreten so schnell wie möglich zu erkennen. Dies ist besonders bei Freigängern nicht immer ein einfaches Unterfangen. Ist die Katze gekämmt, klopfen Sie den Kamm auf einem weißen Papier oder Stoff aus. Werden rote Punkte sichtbar, so kann sicher von einem Milbenbefall ausgegangen werden.
Ist eine Prophylaxe gegen Milben bei Katzen möglich?
Bei freilaufenden Katzen ist es äußerst schwierig, Milben vollständig vorzubeugen. Doch wird von erfahrenen Tierheilpraktikern das homöopathische Mittel Ledum in der Potenz D200 empfohlen. Von diesem Präparat geben Sie ihrer Katze einmal monatlich eine Dosis von 4 Kügelchen. Durch die Gabe dieses Mittels verändert sich der Stoffwechsel des Tieres in der Weise, dass die Parasiten den Geruch als abstoßend empfinden, sodass weniger Milben diese Katze befallen.
Um die Ohren tatsächlich vor der Ohrmilbe schützen zu können, ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig. Zudem werden im Handel verschiedene Ohrmilbenöle angeboten, mit denen das Ohr leicht zu reinigen ist. Auch wenn Sie keinen Befall vorfinden, pflegen Sie das Ohr ihrer Katze. Sind Milben vorhanden, schließt das Öl sie schnell ein und hindert sie an der Atmung, sodass sie in kurzer Zeit sterben. Da man sich nicht sicher sein kann, ob eine Eiablage stattgefunden hat, ist wieder der Kontrollmechanismus wichtig.
In der heutigen Zeit werden auch weitere alternative Mittel wie Teebaumöl, Neemöl oder Kokosöl eingesetzt. Diese werden auf die befallenen Stellen aufgetragen, sodass eine ähnliche Wirkung entsteht wie bei dem Ohrenöl. Doch haben sowohl das Teebaumöl als auch das Neemöl eine desinfizierende Wirkung. Daher ist ein vorsichtiger Einsatz bei bereits bestehenden Hautläsionen notwendig. Prophylaktisch hingegen wurden gute Erfolge erzielt.
Fazit:
Milben bei Katzen sind keine Seltenheit, aber ein ernst zu nehmender Parasitenbefall. Daher ist die regelmäßiger Fellpflege der Katze wichtig. Insbesondere, wenn heftiges Kopfschütteln oder häufiges Kratzen registriert wird, sollte eingegriffen werden, um die Milben bei Katzen nicht Überhand nehmen zu lassen.
Dies kann mit einem regulären Flohkamm durchgeführt werden. Suchen Sie einen Tierarzt auf, um das richtige Mittel für die Milben bei Katzen verordnen zu bekommen. Eine Prophylaxe ist leider nur bedingt möglich. Wer sich jedoch intensiv mit seiner Katze beschäftigt, wird eine Befall von Milben bei Katzen rechtzeitig bemerken, bevor es zu größeren, gesundheitlichen Problemen kommen kann.